Ich habe heute den Film “Micmacs – uns gehört Paris!” zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen angesehen. Es passiert normalerweise nicht so oft, dass ich mir den gleichen Film innerhalb so kurzer Zeit zweimal reinziehe. Micmacs allerdings erschien mir lohnenswert in dieser Hinsicht. Diese kleine Filmbeschreibung hier bezieht sich aber mehr auf das erste Mal, welches mir noch immer so vorkommt, als wäre es gerade eben gewesen, dass ich diesen Film zum ersten Mal gesehen habe.
Ich werde an dieser Stelle nicht großartig auf die Story dieses Films eingehen. Ich bin der Meinung, dass man sich dem Film einfach absolut unvoreingenommen nähern muss. So ging es mir beim ersten Ansehen. Ich hatte mir den Film bei Lovefilm (seit neuestem wieder Amazon) auf meine Ausleihliste gesetzt und da deren Prinzip der Zusendung der Filme eher undurchsichtig ist, fiel der Micmacs-Film neulich überraschend aus dem Briefkasten. Mir sagte der Titel nichts. Hatte ich den wirklich auf die Ausleihliste gesetzt? Vermutlich in einem Anflug von Neugierde.
Eines Abends vor 3 Wochen legt ich die Scheibe in unseren Blu-ray-Player und startete …
“Micmacs – uns gehört Paris!” ist anders als jeder Film, den ich in den letzten paar Jahren gesehen habe.
Action?
Och ein klein wenig schon, aber nicht so viel, dass man hier von einem Actionfilm sprechen kann.
Bunt?
Wenn man den meist in Sepia gehaltenen Film farbig nennen mag, dann ja. Gerade diese recht ungewöhnliche Wahl der Farbgestaltung ist absolut perfekt in Szene gesetzt und prägt den Film über lange Zeit. Es passt einfach.
Liebe?
Natürlich spielt die Liebe auch eine Rolle. Aber eine sehr untergeordnete. Dennoch entwickelt man beim Zusehen seine ganz persönliche Liebe zu den …
Charaktere?
Eine Handvoll Hauptfiguren. Gut und böse. Klar. Die Guten so dermaßen liebevoll dargestellt, dass man sie am liebsten knuddeln möchte. Schauspielerische Leistung: TOP!
Spannung?
Oh ja – spannend ist der Film auf jeden Fall. Aber nicht so spannend, dass man die Zähne ins Sofakissen krallt.
Tote?
Gibt es auch in “Micmacs – uns gehört Paris!”. Sie “treten gleich am Anfang auf” und dann nicht mehr. Leichen braucht dieser Film nicht.
Spezialeffekte?
Jede Menge. Wenn auch komplett anders als in jedem anderen Neuzeitfilm, der heute die Massen in die Kinos zieht. Mit überraschenden Mitteln und fotografischem Geschick perfekt eingebaut.
Länge?
Der Film ist mit 104min nicht allzu lang. Micmacs braucht in etwa eine halbe Stunde, um mich einzufangen, mir die Charaktere, die Geschichte näher zu bringen. Das mag mitunter ein wenig zäh erscheinen, doch wird dies durch viele nette “Gimmicks” aufgelockert. Nach dieser Anfangsphase bin ich gefangen, gebe mich genüßlich den wundervollen Bildern, dem Charme der Schauspieler, der brillianten Geschichte hin.
“Micmacs – uns gehört Paris!” ist ein echtes Highlight unter den von mir gesehenen Filmen der letzten Jahre. Als der Film zu Ende war, schwelgte ich in Gedanken in der Geschichte weiter, schüttelte im Geiste den absolut liebenswerten Schauspielern begeistert die Hände, staunte über den Einfallsreichtum, war verblüfft über die vielen, vielen Nebenschausplätze, welche dem Geschehen ein überragendes Spalier waren.
Ich war einfach nur glücklich, diesen Film gesehen zu haben.
Und deshalb bekommt “Micmacs – uns gehört Paris!” meine uneingeschränkte Empfehlung. Schmeiß den Film rein, mach es dir bequem und schau einfach nur zu. Alles andere … lass den Film mal machen … :)
1 Gedanke zu „Film-Tipp: Micmacs – uns gehört Paris!“