Dies ist Teil 2 der “Freddy reloaded” – Triologie. Teil 1 kannst du hier lesen: Freddy reloaded.
Der Tag begann trüb und mal wieder viel zu früh. Dennoch konnte ich es geruhsam angehen lassen, hatte ich doch geregelt, dass ich später ins Büro kommen würde, weil ich mein Crossbike “Freddy”, das Centurion, aus der Fahrradklinik abholen durfte, in die es vor wenigen Tagen wegen akuter Beschwerden eingeliefert werden musste. Unter dem obigen Link erfährst du die ganze Vorgeschichte zu diesem Posting.
Ich fuhr recht spät mit der Bahn gen Meckenbeuren, da das dortige Fahrradambulatorium erst gegen 9:00 Uhr die Pforten zum OP-Saal öffnet. Kurz nach 9 trudelte ich beschwingt dort ein. Es waren schon viele Ärzte und Brüder munter. Artig stellte ich mich kurz vor und offenbarte mein Begehr. “Ah – das Centurion. Ich hole es gleich vor.”, murmelte der Chefarzt von letzter Woche und verschwand durch die Hintertüre. Wie durch ein Wunder betrat er kurze Zeit später die Räume durch den Besuchereingang. Ohne Rad. Ohne Freddy. “Ich hab’s draußen hingestellt”, klärte er mein fragendes Gesicht auf und wedelte überschwänglich mit der Visiten-Karte meines Rades. Er hielt mir einen Zettel unter die Nase, der offenbar alle möglichen Beschwerden, die ein Rad so haben kann, enthielt und auf dem einige Stellen farbig markiert waren. Unten standen in schnörkeligen Buchstaben die bösen Worte “mangelnde Pflege”. Mein schlechtes Gewissen verkrümelte sich in die hinteren Reihen meines Bewußtseins.